Affäre Amthor: Diese Berufe haben junge Spitzenpolitiker gelernt von Nina Jerzy

Spitzenpolitik wird scheinbar immer mehr zum Ausbildungsberuf. Ob das der Qualität der politischen Kultur in Deutschland guttut, darf bezweifelt werden. An Leidenschaft und Engagement mangelt es den Nachwuchshoffnungen der Parteien bestimmt nicht. An beruflichen Alternativen und Erfahrungen aus dem Joballtag jenseits der Politik schon eher, wenn es direkt nach dem abgeschlossenen (oder abgebrochenen) Studium auf hohe Posten geht.

Dieser Karriereweg ist verlockend. In kaum einer anderen „Branche“ können Newcomer so schnell so steil Karriere machen wie bei den alten Volksparteien, in denen Jugendlichkeit an sich bereits ein hohes Gut zu sein scheint. Aber manchmal drängt sich der Eindruck auf, dass berufliche und persönliche Reife mit diesem Maß an Einfluss nicht immer Schritt halten.

Nebentätigkeiten im Verdacht

Der Fall Philipp Amthor (CDU) zeigt, wie schnell eine Nachwuchshoffnung straucheln kann. Der zweitjüngste Bundestagsabgeordnete hegte Ambitionen auf den Ministerpräsidentenposten in Mecklenburg-Vorpommern. Dann geriet das „Talent mit Machtinstinkt“ (Tagesschau.de) wegen Tätigkeiten für das US-amerikanische IT-Unternehmen Augustus Intelligence und die Berliner Wirtschaftskanzlei White & Case unter Lobbyismus-Verdacht. „Ich bin nicht käuflich“, beteuerte Amthor in der ARD.

Ein Argument für Nebenjobs von Bundestagsabgeordneten lautet: Die Parlamentarier können Kontakt zur „realen“ Berufswelt halten. Dadurch bewahren sie sich finanzielle Unabhängigkeit und sind bei Abstimmungen wirklich nur ihrem Gewissen und nicht der Karriere im Parteiapparat verpflichtet.

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Foto: 11066063 / Pixabay